Der Balkon im Herbst

Der Sommer ist nun doch zu Ende. Aber das ist lange noch kein Grund für einen kahlen Balkon. Schöne Blütenpflanzen sorgen weiterhin für viel Freude – oft sogar bis hinein in den Winter.

Die letzten Monate hatten es in sich: Hitze, Trockenheit und Wetterumschwünge, es war einfach alles dabei. Dementsprechend sehen auch viele Pflanzen auf dem Holzbalkon aus. Damit die traurige Optik nicht bis ins nächste Frühjahr andauert, sollte jetzt über die passende Herbstbepflanzung nachgedacht werden. Denn mit den richtigen Pflanzen kann es sogar noch einmal schön bunt werden, bevor mit dem November der Winter mit der Weihnachtszeit vor der Tür steht.

Das Schöne ist: Viele Herbstpflanzen auf dem Holzbalkon brauchen nur wenig Pflege: an milden Tagen Wasser geben, abgeblühte Blätter entfernen – fertig.

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Herbstpflanzen: Saison auf dem Balkon

Zu den beliebtesten Herbstpflanzen gehören die mehrjährigen Herbstastern und natürlich die Heide. Besenheide (Calluna) ist als besonders haltbare Blühpflanze mit stets geschlossenen, farbigen Knospen geeignet, auch kräftigen Frösten bis zu minus zehn Grad zu widerstehen. Heide lässt sich schön mit anderen Pflanzen im Kasten kombinieren – so auch mit den Herbstastern.

Verfügbar sind Herbstastern in unterschiedlichen Sorten und verschiedenen Färbungen. Dabei blühen sie bis Ende Oktober und darüber hinaus.

Auch Winterastern haben jetzt Hochsaison auf dem Holzbalkon. Sie passen wunderbar zu Ziergräsern, die die Astern im Balkonkasten gleichzeitig stützen und das gesamte Potpourri optisch auflockern.

Ob Rot, Purpur, Weiß oder Rosa: Alpenveilchen gibt es den verschiedensten Nuancen. Egal, wie rau sich der Herbst präsentiert, bei guter Pflege sind Alpenveilchen ein possierlicher Schmuck für jeden Balkon. Allerdings müssen sie vor Frost geschützt werden. Fetthennen, Chrysanthemen, Winterheide und verschiedene Gräser wie Schwingel und Seggen sind ideale Partner der Topfpflanze.

Wichtig: Die abgeblühten Stängel direkt über der Knolle abdrehen, die Alpenveilchen zwar feucht, aber nie zu nass halten, um Schimmelbildung zu vermeiden.

Mehrjährig sind Bleiwurz und Bergenie. Die bunten Blühpflanzen passen mit gelbgrünem Blattwerk wunderbar zu gelben Blüten und mit rot gefärbten Blättern schön zu violetten und pinken Pflanzen.

Während Bergenien Frost leicht abgedeckt tolerieren, sollte der Bleiwurz vor Beginn der ersten Fröste um etwa die Hälfte eingekürzt werden. Dann kommt er in ein frostfreies, kühles Winterquartier.

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Ein Stern geht auf

Intensive und besonders schöne Blattfarben entwickeln einige Arten der Wolfsmilchgewächse (Euphoria) in den Herbstmonaten. Zu ihnen gehört auch der allseits beliebte Weihnachtsstern, der allerdings nur bis 15 Grad auf dem Balkon stehen kann. Der Weihnachtsstern erblüht dann im Zimmer zu voller Schönheit.

Robuster und dekorativer sind Goldender Turm, Süße Wolfsmilch, Purpurea oder Griffith’s Wolfsmilch. Wenn sie ausgepflanzt werden, sind Handschuhe erforderlich, denn ihr milchiger Saft ist giftig!

Bis minus 25 Grad halten Fetthennen (Sedum) aus. Die unkomplizierten Pflanzen überleben sogar bei Gießmuffeln. Mit ihren fleischigen Stielen und Blättern stehen sie gut Ziergräsern und Stauden im geeigneten Kasten aus Holz zur Seite.

Torfmyrte und Scheinbeere sorgen sowohl mit ihren immergrünen Blättern als auch mit ihren Beeren für viel Farbe auf dem winterlichen Holzbalkon. Dabei wirken sie besonders dekorativ zu pinken Alpenveilchen, üppigen Heidegewächsen und hellem Holz. Die roten, kräftig ausgebildeten Kapseln der Scheinbeere erhalten bis in den kommenden Frühling hinein ihre Pracht, dabei lieben die Pflanzen viel Feuchtigkeit.

Weiße, rote und rosafarbene Früchte der Torfmyrte bilden sich immer wieder zwischen Ende September und Anfang Februar. Dabei ist sie im Gegensatz zur Scheinbeere nur eingeschränkt bis etwa minus zehn Grad winterhart.

Von Burgunderrot bis Bernsteinbraun färbt sich das Blattwerk des Purpurglöckchens (Heuchera), das den strengsten Winter überdauert. Dabei sollte die Pflanze an milden Tage gegossen werden, ansonsten ist sie ziemlich anspruchslos. Bergenien sind ideale Partner, aber auch Narzissen und Tulpen im kommenden Frühling.

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Die Lasagne-Technik

Apropos Frühling: Beim herbstlichen Umpflanzen auf dem Balkon können zugleich Blumenzwiebeln von kurzstieligen Tulpen, Narzissen Hyazinthen und Krokussen eingesetzt werden. Damit die Frühlingsblüher auf der kleinen Fläche des Pflanzgefäßes aus Holz schön lange und vielfältig blühen, werden sie in der sogenannten Lasagne-Technik versetzt und übereinander eingepflanzt: die kleineren Zwiebeln der Spätblüher nach oben, Frühblüher und größere Zwiebeln weiter nach unten.

Generell empfehlenswert sind Balkonkästen aus Holz mit Ablauflöchern. Auch Hydrokulturkörner unter der Erde nehmen überschüssiges Gießwasser auf. Je tiefer und größer die Töpfe und Kästen aus Holz sind, desto mehr sind die schönen Pflanzen vor allzu strengem Frost geschützt.